Salutogenese

Salutogenese – Der Weg der Gesundheit

Salutogenese bedeutet „Lehre von der Gesundheit“ und wurde vom Medizinsoziologen Aaron Antonovsky 1977 entwickelt. Der Begriff setzt sich aus den lateinischen und griechischen Wörtern salus (Gesundheit, Wohlbefinden) und genese (Entstehung) zusammen.

Im Gegensatz zur klassischen Medizin, die Krankheiten und deren Symptome behandelt, fragt die Salutogenese: Was erhält uns gesund? und Was hilft uns, Gesundheit wiederzugewinnen?

Der Ansatz sieht Gesundheit als dynamischen Prozess, nicht als statischen Zustand. Gesundheit und Krankheit sind keine Gegensätze, sondern Pole, zwischen denen wir uns bewegen. Gesunde und kranke Anteile wechseln sich dabei ab, und es ist möglich, den Fokus bewusst in Richtung Gesundheit zu lenken und nutzen wir dieses, ist dies ein kraftvolles Heilungspotenzial.

Die Salutogenese betrachtet den Menschen in seinem gesamten Lebenskontext, da dieser die Gesundheit maßgeblich beeinflusst. Seele, Geist und Körper wirken zusammen: Sind wir glücklich, fühlen wir uns kraftvoll; in Krisenzeiten dagegen fällt alles schwerer, und wir sind oft anfälliger für Erkrankungen.

Dieser Ansatz geht davon aus, dass jedes lebendige System zur Selbstregulation strebt, d.h., es möchte von Natur aus Harmonie und Wohlbefinden erreichen. Das aktiviert Selbstheilungskräfte, die uns unterstützen können.

Die Salutogenese hebt auch die Bedeutung von Verbundenheit hervor. Das Miteinander und die Zusammenarbeit, wie sie die humanistische Psychologie beschreibt, stärken uns und fördern Heilung.
Verbundeheit als Gesundheitsfaktor.


SalKom® – Salutogene Kommunikation 

„Der Mensch ist in ständiger Kommunikation und durch sie geprägt.“

Basierend auf der Salutogenese entwickelte Dr. Theodor Dierk Petzold, Leiter des Salutogenese-Zentrums Bad Gandersheim, die Methode SalKom® (Salutogenese + Kommunikation). 

SalKom® zielt darauf ab, gesunde Selbstregulation durch achtsame Kommunikation zu fördern und Gesundheit zu stärken.

Dazu stellt Petzold drei Schlüsselfragen, die uns zu mehr Stimmigkeit führen:

  1. Was ist mir bedeutsam?
  2. Was will und kann ich tun, um meinen Zielen näherzukommen?
  3. Was kann ich aus meinen Erfahrungen lernen?


Diese Methode dient als Basis für das Projekt SALUTA ELI, das sich mit wertschätzender, „lauschender“ Kommunikation auf salutogene Weise der Stressbewältigung widmet und wissenschaftlich begleitet wird.

Unser besonderer Dank gilt Theodor Dirk Petzold.

Salutogenese ein Perspektiv-wechsel

Die Salutogenese erforscht die Entstehung von Gesundheit und richtet den Blick auf:

  • menschliche Stärken statt Schwächen,
  • Möglichkeiten statt Grenzen,
  • Wohlbefinden statt Krankheit,
  • Ressourcen statt Risiken,
  • die Wertschätzung des Menschen als Individuum.


Aaron Antonovsky entdeckte, dass das sogenannte Kohärenzgefühl (Sense of Coherence, SOC) ein zentrales Element für Gesundheit ist. 

Studien belegen: Je stärker dieses Gefühl, desto gesünder der Mensch.

Das Kohärenzgefühl (SOC)

Das Kohärenzgefühl beschreibt eine stimmige Lebenshaltung gegenüber sich selbst und der Welt. Es setzt sich aus drei Kernkomponenten zusammen:

  1. Verstehbarkeit
    Das Vertrauen, sich die Welt und ihre Ereignisse erklären zu können 
  2. Handhabbarkeit
    Die Überzeugung, mit Herausforderungen umgehen zu können, sei es durch eigene Ressourcen oder Unterstützung von außen.
  3. Sinnhaftigkeit
    Das Empfinden, dass das Leben und die eigenen Ziele Sinn haben. Es lohnt sich, sich für das eigene Wohl und seine Aufgaben/ Visionen  einzusetzen. Ich bin wichtig.


Diese Haltungen zu stärken, ist ein wesentlicher Schritt zur Förderung der Gesundheit.

Würde

Die Bedeutung der Würde für Heilung und Gesundheit

Dr. Stephan Marks betont: Würde ist für Heilung grundlegend, denn sie stärkt Selbstbestimmung, Selbstannahme und Liebe. 

Würde führt uns zu der Erkenntnis, dass wir wertvoll sind und lernen dürfen, gut für uns zu sorgen – in Verbindung mit uns selbst, unserem Herzen und anderen Menschen.

Weshalb Räume der Würde für Heilung wichtig sind

Heilung benötigt sichere Räume, in denen wir uns wertgeschätzt und zugehörig fühlen, in denen wir wir selbst sein dürfen.

Wichtige Fragen, um Würde in uns zu stärken:

  • Was brauche ich, um mich sicher und zugehörig zu fühlen?
  • Wo darf ich so sein, wie ich bin?
  • Wo fühle ich mich gesehen, geachtet und geliebt?


„Die Würde eines Menschen ist sein eigener, unvergleichlicher Wert.“

„Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ – Albert Schweitzer

Die Polyvagal-Theorie – Die Wissenschaft der Verbundenheit 

 

„Die Erde wird sicher sein, wenn wir in uns selbst genug Sicherheit fühlen.“ – Thich Nhat Hanh

Die Polyvagal-Theorie, entwickelt vom Psychiater und Neurowissenschaftler Stephen W. Porges, beschreibt die entscheidende Rolle unseres Nervensystems für das Gefühl von Sicherheit und Verbundenheit. Sie gibt uns eine „Landkarte“ des autonomen Nervensystems, das uns hilft, uns selbst und andere sicher und reguliert zu halten – besonders in stressigen oder bedrohlichen Situationen.

Warum Sicherheit wichtig ist

Sicherheit ist nicht nur eine innere Empfindung, sondern eine Grundvoraussetzung für Heilung und gesunde Beziehungen. 

Unser Nervensystem ist darauf programmiert, soziale Bindungen zu suchen und in diesen Ausgleich und Stabilität zu finden. Es hilft uns, durch die Höhen und Tiefen des Lebens zu navigieren und Sicherheit bewusst als Ressource für unser eigenes Wohl sowie das unserer Gemeinschaft zu nutzen.

Das autonome Nervensystem – Grundlage unseres Erlebens

Die Polyvagal-Theorie erklärt, dass das autonome Nervensystem (ANS) unser Erleben und unsere Reaktionen maßgeblich bestimmt – oft unbewusst.

Der Vagusnerv, als Teil des ANS, „scannt“ ununterbrochen unsere Umgebung nach Sicherheit oder Gefahr, eine unbewusste Wahrnehmung, die Porges als Neurozeption bezeichnet.

Je nach Signal leitet das Nervensystem automatisch Schutzreaktionen ein, die sich hierarchisch in drei Zustände unterteilen:

  1. Sicherheit – Hier erleben wir Regeneration und Stabilität; unser Immunsystem arbeitet optimal.
  2. Stress – Der Körper bereitet sich auf Kampf oder Flucht vor.
  3. Shutdown – Bei überwältigender Bedrohung fährt das System herunter, um uns zu schützen.


Unser stärkstes Bedürfnis ist das nach Sicherheit, denn dort entsteht Wohlbefinden und Selbstheilung.

Co-Regulation – Die Bedeutung sozialer Verbindung

Die Polyvagal-Theorie zeigt, dass wir auf Co-Regulation angewiesen sind: Unsere Nervensysteme sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. So können wir uns Sicherheit und Stabilität schenken, aber auch unbewusst Stress weitergeben.

Sich mit dem eigenen Nervensystem anfreunden

Durch das Wissen der Polyvagal-Theorie und einfache Übungen lernen wir, unser Nervensystem besser zu verstehen und zu regulieren. So können wir gesunde Wege finden, um mit Stress umzugehen und Verbundenheit zu stärken.

 

Saluta Eli

Das Gesundheitsförderungsprojekt Saluta Eli
ist für Frauen nach einer Brustkrebsdiagnose konzipiert - zur Stärkung der ganzheitlichen Gesundheit.

Es ist ein mehrmonatiges Gruppenangebot,
basierend auf dem Konzept der Salutogenese und der Polyvagal-Theorie.


Der Fokus liegt auf:

  • Gesundheit und Ressourcen.
  • Achtsamkeit auf die eigenen Würde, die innere Kraft  und das eigene Körpergefühl. 
  • Kommunikation und Begegnung mit gleichgesinnten Frauen (Peer-to-Peer).
  • Dem Erlernen mit Stress umzugehen und diesen zu wandeln.

  
Bereits die Ergebnisse des ersten Kurses zeigen, dass die Teilnehmerinnen den Weg 
hin zu größerer Selbstannahme, mit mehr Zuversicht und Mut zum Leben, gehen.
 

Saluta Eli ist eine Einladung, neue Wege zu gehen - hin zur Gesundheit auf allen Ebenen. 

Das Projekt

Dauer: 

  • 7 Monate
  • 1x monatlich, samstags
  • als Tagesseminar
  • Zentral in Hamburg


Ab Herbst 2025